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Wahl Special 06 - Ernst Vergeiner
Ernst Vergeiner

Geb. 14.04.1965, St. Justina, Gemeinde Assling
Ausbildung: Gelernter Schlosser, Mitarbeiter der Brauerei Falkenstein Lienz seit 1987, Zentralbetriebsrat der Brau-Union Österreich seit 1994, Vorstandsmitglied der OIG, Osttiroler Investment GmbH., seit 2004
Politische Laufbahn: Mitglied der SPÖ seit 10 / 1999, Bezirksparteivorsitzender der Bezirksorganisation Lienz seit 12 / 1999, Nationalratskandidat der SPÖ für den Wahlkreis Osttirol für die NRW 2006
Freizeit: Jagd, Musik und Sport

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Unsere 8 Fragen an den Nationalratskandidaten:

1. Was hat dich bewogen, als Spitzenkandidat deiner Partei für die Nationalratswahlen zu kandidieren?
Das Interesse an der Politik besteht seit meiner Jugend. Ich sah es immer als große Herausforderung an, etwas zum Positiven zu verändern. Osttirol verdient eine bessere Zukunft, mehr Fairness. Ich möchte den Osttirolerinnen und Osttirolern mit meiner Kandidatur Mut machen und ihnen beweisen, dass man mit Ehrlichkeit, Engagement und Visionen auch als Roter an der Entwicklung unseres Bezirkes beitragen kann.


2. Viele junge Menschen wollen mit Politik nichts zu tun haben und glauben auch, dass man nicht viel ändern kann. Warum sollte die Jugend zur Wahl gehen?
Ich bin überzeugt davon, dass die höchste Errungenschaft die Demokratie ist. Die jungen Menschen müssen zur Wahl gehen, weil es auch um ihre Zukunft geht.


3. Würdest du dich dafür einsetzen, dass man bereits mit 16 Jahren bei den Nationalratswahlen wählen darf?
Die Sozialdemokraten haben sich im SPÖ-Programm klipp und klar zum Wahlalter mit 16 bekannt. Für mich stellt sich die Frage, auf welcher Ebene. Absolut zu befürworten ist die Teilnahme bereits mit 16 Jahren auf kommunaler Ebene (Gemeinderatswahlen).


4. Kaum ein anderer Bezirk in Österreich hat eine so hohe Arbeitlosenrate wie Osttirol. Wie kann die Politik dem wirksam entgegensteuern?
Als Personalvertreter ist mir die Arbeitsmarktsituation in Osttirol bestens bekannt. Am meisten Sorge bereitet mir die Jugendarbeitslosigkeit. Derzeit sind beim AMS Lienz über 90 Jugendliche vorgemerkt, die eine Lehrstelle suchen. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr dramatisch angestiegen!
Es müssen rasch Beschäftigungsinitiativen gesetzt werden:
1) Vermehrt Lehrstellenangebote im Öffentlichen Bereich z.B. Gemeinden, Bezirkshauptmannschaften, Finanzämter, Tiwag, ÖBB, Post usw. zu schaffen.
2) Errichtung eines Lehrlingsfonds. In diesen Fonds zahlen alle Betriebe ein.
Jene Betriebe die Lehrlinge ausbilden werden aus diesen Mitteln unterstütz.
3) Ältere Mitarbeiter (ab 50) brauchen einen speziellen Kündigungsschutz.
4) Die Ansiedelung neuer Betriebe ist mit aller Kraft voranzutreiben.


5. Im Bezirk werden viele Jugendliche in erstklassigen Schulen zu qualifizierten Arbeitskräften ausgebildet. Trotzdem finden viele keinen Job und müssen entweder außerhalb des Bezirkes arbeiten oder eine Arbeit annehmen, die nicht ihrer Ausbildung entspricht. Für welche langfristige Lösung würdest du dich einsetzen?
Gute Ausbildung ist nie ein Fehler. Wer eine hoch qualifizierte Ausbildung in einem Spezialgebiet macht, muss damit rechnen, dass seine berufliche Zukunft eher in einer Großstadt liegt. Da müssen wir realistisch bleiben. Um in Osttirol gute Jobs zu haben braucht
es Know-how und High-Tech-Betriebe. Diese anzusiedeln, ist nicht leicht. Aber mit guten Rahmenbedingungen, die die Politik schaffen kann, geht doch einiges. Eine große Chance bietet das Internet. Topjobs werden heute vielfach von Zuhause aus am PC erledigt. In Osttirol zu wohnen und am Weltmarkt erfolgreich zu sein wäre ein Idealzustand.


6. Osttirol ist durch dörfliche Strukturen geprägt und besonders das Vereinsleben führt zu einem guten Zusammenhalt. Wie wichtig sind für dich Vereine und ehrenamtliche Aufgaben? Wie kann die Politik solche in Zukunft verstärkt fördern?
Da ich selbst einem Chor angehöre, bin ich sehr dankbar über diese Frage. Ich bin überzeugt davon, dass Vereine wesentlich zum Erhalt der Dorfgemeinschaft beitragen und das kulturelle Leben bestimmen. Deshalb dürfen Kulturförderungen nicht großteils in Prestigeprojekte, wie Aguntum oder andere Großvorhaben fließen, sondern müssen gezielt zur Förderung der Vereine verwendet werden. Leider muss ich feststellen, dass der Stellenwert der Vereine
in vielen Gemeindestuben nicht jener ist, der notwendig wäre.


7. Die politischen Diskussion der letzten Monate wurde in Osttirol stark von der Energie-, Verkehr- und Naturthemen dominiert. Stehen Naturschutz und Wirtschaft im Widerspruch zu einander?
Nein! Wenn aber wie im Fall Ranneburg, dass Verhältnis Zerstörung zum Nutzen unverhältnismäßig ist, dann werde ich solche Projekte auch in Zukunft ablehnen.
Wo erneuerbare Energien auch ökologisch und ökonomisch zu vertreten sind, werde ich mich dafür einsetzen. Um die Verkehrsproblematik in den Griff zu bekommen, wird es notwendig sein ein Konzept für ganz Osttirol zu erstellen. Dies sollten Experten, wie z.B. Prof. Knoflacher, ausarbeiten.


8. Wie siehst du die Zukunft deiner Heimat Osttirol?
Ich bin stolz in Osttirol leben und arbeiten zu dürfen. Durch die dominante ÖVP-Macht der letzten Jahrzehnte hat sich Osttirol nicht so entwickelt, wie wir uns das wünschen würden.
Aus diesem Grund ist es notwendig ein politisches Umdenken herbeizuführen. Ich bin davon überzeugt, dass sich durch SPÖ-Politik vieles im Bezirk zum Positiven ändern würde.


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